Nun steht er also, unser Weihnachtsbaum 2015. Noch vor 24 Stunden sah es gar nicht danach aus, dass überhaupt ein Weihnachtsbaum unser Heim zieren würde. Nachdem Susanne und ich uns nicht darauf einigen konnten, ob wir einen Echtholzbaum (mein Favorit) oder ein künstliches Pendant aus chinesischem Plastik (Susanne „ können wir nächstes Jahr wiederbenutzen , der nadelt nicht und außerdem ist es abartig, einen 15 Jahre alten Baum ab zu holzen, nur, damit der zwei Wochen bei uns steht“) nehmen sollten.
Doch dann sollte die Weihnachtsfee zuschlagen. Eigentlich wollten wir nach dem Abendessen gar nicht mehr das Haus verlassen. Da uns dieses Jahr aber auch wirklich jegliche Weihnachtsvorfreude abgeht und das Fernsehen wie gewohnt nur unfassbar degenerierten Entertainment Trash bot (was soll das: überall läuft „Die Top 100 der ermüdendsten Weihnachtslieder“ oder „Sinnlicher Advent: Ri-Ra-Rotze zeigt die schönsten Weihnachtsbräuche der hinteren Mongolei“), überredete ich Susanne, doch noch auf den Weihnachtsmarkt ums Eck auf einen Absackerpunsch zu gehen. Der Punsch und die Menschenmenge brachten wiederum nicht den gewünschten Effekt, doch endlich eine weihnachtliche Vorfreude zu erzeugen. Ernüchtert wühlten wir uns durch die Besuchermassen Richtung Ausgang, wo einige Deko-Fichten, die mittels Kabelbinder miteinander gegen „versehentliche Mitnahme“ gesichert wurden, zu finden waren. Da gestern der letzte Tag des Weihnachtsmarkts war und ab 22 Uhr abgebaut werden sollte, dachte ich mir, „Thomas, jetzt kommst Du in 1,5 Stunden zurück und nimmst einen von den Dingern mit, die ja sowieso nur auf der Müllhalde landen werden“.
Ich war mental noch bei der Technik, die ich mit meiner Zange würde anwenden müssen, um den schönen Baum da in der Mitte loszueisen, als Susanne mir zurief, ich solle doch mal zu ihr rüberkommen. Und da war er: unser neuer Weihnachtsbaum. DER Baum. The Baum of the year 2015! Ein paar Schritte weiter lag er von Fahrräder zugestellt auf einer kleinen Grünfläche im Dunkeln. Die nähere Untersuchung des Probanden erbrachte die Erkenntnis, dass das sich hier um eine achtlos weggeworfene Nordmann Tanne mit 3m Höhe und nur wenigen Gebrauchsspuren handelte. Alles an ihm sagte „nehmt mich mit, seht doch, wie schön ich bin, ich will noch nicht auf den Müll!“.
Ein beherztes Zupacken, 400m nach Hause tragen und eine Stunde den Stamm auf Christbaumständernorm sägen später, steht The Baum nun in unserem Wohnzimmer. Und das Beste ist, vom Schnäppchenpreis abgesehen, hatten wir noch nie so einen schönen Baum in der Stube stehen. Gut, es ist nicht zu erwarten, dass seine Nadelpracht noch lange halten wird, aber irgendetwas ist ja immer.
Nun haben wir den Prachtkerl mit unserer erlesenen Christbaumkugel Kollektion behangen und ich kann es nur noch mal sagen, so einen schönen Christbaum hatten wir noch nie. Nur gut, dass wir gestern doch noch einmal auf der Suche nach dem Weihnachtsfeeling waren. Es wäre wirklich schade gewesen, wenn wir unsere Sammlung an wirklich exquisitem Baumschmuck dieses Jahr nicht hätten entstauben müssen. Da muss sich sogar der Christbaum NY Rockefeller Center ganz warm anziehen. 😉
Anbei noch meine Top Ten unserer Christbaumkugeln. Und nun wünsche ich all meinen Lesern noch ein schönes Weihnachtfest, viele Geschenke, besinnliche Tage und vor allem: einen ebenso schicken Baum wie den unseren!
Also nichts gegen „the baum“, aber der Christbaumschmuck ist ja wirklich der eigentliche Knaller. Vor allem die Kugeln aus der Schwulenszene…
freut mich, wenns gefällt. Ja, ja, unser Christbaum ist nur was für grown-ups. 😉
Der Baum war der Brüller!
Ja wirklich. Ich war noch nie so begeistert von unserem Weihnachtsbaum wie dieses Jahr. Fast schade, dass wir den Prachtkerl schon wieder abbauen mussten.