Als moderne Großstädter können auch wir uns nicht der Neuerungen verschließen, die uns Wissenschaft und Technik bieten. Manchmal macht das sogar richtig Sinn und Spaß, wie mir unsere neueste Anschaffung, ein strunzdummer Saugroboter, bei jedem Einsatz aufs Neue beweist.

Er hört auf den Namen (oder besser: wir nennen ihn) “Heinzelmann“, nach dem Erfolgsmodell “es bläßt und saugt der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur blasen kann“ aus dem legendären Weihnachtsscetch von Loriot. Der Name passt perfekt zu ihm, da er mit seinen Borsten wirklich in die letzten Ritzen kommt und Stellen reinigt, die seit dem Bau des Hauses in Vergessenheit geraten sind. Wirklich.
Ich schalte ihn gerne an. Wenn er läuft, verströmt er so eine meditative Aura, die ansonsten nur von buddhistischen Mönchen nach jahrzehntelanger Meditation und asketischer Lebensweise auf einem einsamen verschneitem Berg im chinesischen Hinterland erreicht wird. Das liegt an seiner ihm einprogrammierten “Intelligenz“. Ein vielleicht zu euphemisches Wort, wie unser Heinzi seine Arbeit verrichtet. Er fährt einfach immer gerade aus, bis er ein Hindernis findet und versucht dieses mit einer unbeholfen wirkenden try and error Logik zu umfahren. Seine Intelligenz reicht somit von hier bis zur nächsten Wand und wehe er verfährt sich in ein Gewühl von Kabeln und Ladegeräten oder zu tief liegenden Vorhängen. Dann muss man ihn manuell aus dem Bermudadreieck lupfen und ihn am besten an einer noch nicht bearbeiteten Stelle wieder absetzen. Sonst verdödelt unser fleissiger, kleiner Freund seinen Akku beim sinnlosen herausmanövrieren wollen. Wie gesagt, die Intelligenz unseres neuen Mitbewohners ist sehr bemittelt.

Ein Saugroboter ist fleissig und dumm, der Ideale Mitbewohner

Das macht aber nix, wenn man weiß, wie man mit seinen kleinen Eigenheiten umzugehen hat. Dann läuft er wie ein Örgele, verstrahlt dabei Ruhe und stoische Gelassenheit und sauber macht er nebenbei auch noch. Und die Unterhaltskosten sind mit einer Akkufüllung pro Putzgang auch sehr überschaubar. Einen besseren Mitbewohner kann man sich eigentlich nicht wünschen.

Susanne, die mir zuerst ausreden wollte, einen Saugroboter zu bestellen, ist heute übrigens sein größter Fan. Nun liebäugelt sie schon mit dem Erwerb eines noch viel teureren und vor allem wirklich intelligenten Gerätes, so mit Laserabtastung des Bodens, merken der idealen Putzroute und selbständigen aufladens an seiner Dockingstation. Aber ich halte nichts davon. Das wäre ja, als ob man R2D2 mit dem Terminator ersetzt, bloß weil der die cooleren Features hat. Wo bleibt da das Mitgefühl? So ein Roboter ist schließlich auch nur ein Mensch.

Heinzelmann im Einsatz – brutal, hart und ungekürzt

Hier noch ein paar Eindrücke vom Heinzelmann im Einsatz. Die beiden lustigen Gesellen, die mit großem Spaß beim stupiden Rundendrehen dabei sind, sind der kleine Maulwurf und sein Kumpel der Frosch. Das ist der totale Nervenkitzel für die Jungs. Wenn die nicht aufpassen und unter Heinzis Borsten kommen, sind sie weg. Ich werde sie nicht aus Heinzis Eingeweiden puhlen. Das habe ich den Dreien ganz deutlich gesagt.

 

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