Erster Weihnachtsfeiertag. Bisher haben wir Weihnachten gut überstanden. Lediglich am gestrigen Vormittag, als wir noch die letzten frischen Lebensmittel beim Kaufhof am Marienplatz käuflich erstehen wollten, kam noch einmal der totale vorweihnachtliche Shoppingwahnsinn auf. Aber um 11.30 Uhr war auch das geschafft und dann begann für uns das Warten auf das Christkind.

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Seit gestern ist mir auch ein weiterer Nachteil unserer neuen Wohnung bewusst geworden. Dank unserer exponierten Lage im 5. Stockwerk liegen wir in etwa auf der gleichen Höhe des gegenüber stehenden Kirchenturms (Luftlinie geschätzte 20 Meter). Und wenn hohe kirchliche Feiertage gefeiert werden müssen – wozu Heilig Abend gewiss gezählt werden darf – wird das Komplettgeläut gleich mehrmals pro Stunde in voller Pracht und Lautstärke angeworfen. Prinzipiell empfinde ich die Kirchenglocken überhaupt nicht störend, wenn diese am Sonntag Morgen oder zu anderen Zeiten läuten und fleissige Kirchgänger zur Messe rufen. Aber gestern hatte der inflationäre Gebrauch des Kirchengeläuts langsam den Anschein einer subtilen, psychischen Foltermethode. Es würde mich nicht wundern, wenn die CIA in ihren geheimen Folterkellern auf Guatanamo ihren maulfaulen muslimischen Häftlingen ein paar Mitschnitte des Weihnachtsläutens der Matthäuskirche in München in voller Lautstärke vorspielt, um interessante Informationen zum Verbleib von Onkel Osama zu erhalten.

Sonst gab es eigentlich bisher keine größeren Unfälle, die man sonst von Weihnachten gewohnt ist, wenn man das Fest der Liebe im Kreise der Famile verbringt. Susanne und ich haben uns aus bewussten Gründen frühzeitig entschlossen, Weihnachten alleine in den eigenen vier Wänden zu verbringen. Und bis heute Nachmittag lief auch alles ganz entspannt nach Plan. Doch dann sollte sich das Schicksal doch noch mit aller Grausamkeit in Gestalt einer toten Ente gegen uns entscheiden. Als ich den geplanten Festbraten aus dem Kühlschrank nahm und von seinem durchsichtigen Leichensack befreien wollte, begrüßte mich Gevatter Donald mit einem kaum fein zu nennenden, süßlichen Leichengeruch. Toll! Da bestellt man Tage vor dem Fest beim Metzger des Vertrauens eine Edelente aus guter bayrischer Zucht, läßt diese übers Wochenende im Kühlschrank liegen, freut sich diebisch auf einen exquisiten Weihnachtsbraten mit Knödel, Rosenkohl und Wurzelgemüse und dann machen ein paar Verwesungsbakterien einem einen bitteren Strich durchs festtägliche Menü. Jetzt heißt es flexibel zu sein, wollen wir uns heute Abend nicht die Blöße geben und einen Pizzaservice anrufen. Nun wird es wohl Edelkrautfleckerl mit Rosenkohl und ein paar Scheiben Parmaschinken, der eigentlich für den morgigen Frühstückstisch geplant war, geben. Gott sei Dank habe ich aber gestern schon den Nachtisch gebastelt und dieser sieht schon recht brauchbar aus. Und ich bin sicher, dass mich die Panna Cotta nach einem Tag im Kühlschrank nicht mit Verwesungsgerüchen überraschen wird. So, und jetzt werde ich erst mal den Rotwein öffnen und mir mit dem Luxusstoff (der überignes hervorragend zur Ente gepasst hätte!) den Frust von der gekränkten Starkochseele trinken. Prost!

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