Das Internet ist schon eine feine Sache. Nicht nur, dass mir dieses Medium Lohn und Brot gibt, nein, es bietet auch ungeahnte Möglichkeiten der Servicleistungen. Ich bin seit Jahren bekenndender Online Shopper und habe per Internet Handys, Fernreisen, DSL Anschlüsse, Weihnachtgsgeschenke für meine Nichten ja sogar frische Lebensmittel bestellt (das war allerdings nur mal ein Test, ob das auch wirklich klappt). Von Sexdienstleistungen vielleicht einmal abgesehen kann man also sagen, dass ich schon so ziemliche alles via Internet erstanden habe und das regelmäßig. Ich hasse es nämlich zum Einkaufen in die Stadt zu gehen. Ich hasse Menschenmengen. Und gerade als Mitglied der arbeitenden Gesellschaft belibt dafür meistens nur das Wochenende und leider genau dann treibt es auch das ganze Land in die Stadt. Daher nutze ich das Internet so weit es geht. Gibt es etwas schöneres als Abends vor dem Fernseher und bei einem Glas halbtrockenem Riesling im Internet nach Angeboten und Schnäppchen zu stöbern?

Kurz, ich dachte, ich sei ein richtiger Online Hardcore Shopper und es gäbe nicht mehr viel was ich noch nicht kenne, das übers Internet nicht zu erstehen ist. Aber nun habe ich was wirklich neues entdeckt – zumindest ist das für mich neu gewsen. Es handelt sich um www.my-hammer.de, eine Auktion für Handwerker und Dienstleistungen. Es funktioniert fast so wie ebay, nur dass die Gebote nach unten und nicht nach oben gehen. Als Großstädter mit zwei linken Händen postet man die zu vergebende Arbeit und den Preis, den man bereit ist, dafür zu bezahlen. Dann unterbieten sich die Handwerksbetriebe bis der zu erreichende vorgegebene Betrag erreicht ist. Wird dieser nicht geboten wird dem Auftgraggeber frei gestellt, eines der anderen Gebote zu akzeptieren und den Auftrag dem Bieter zu geben, der ihm als der preiswerteste, professionellste oder sympathischste erscheint. Ich habe das nun mit meinem Umzug ausprobiert und ich muß sagen, ich bin von diesem System sehr angenehm überrascht. Gut, der Umzug steht nächstes Wochende an und ich kann noch nicht sagen, dass die Jungs drohen werden, meine Möbel bei Regen auf die Straße zu stellen, wenn ich nicht noch zwei Hunderter drauf lege. Aber zumindest bisher macht mir der Laden, dem ich den Auftrag vergeben habe, ein sehr professionelles und angenehmes Auftreten. Und preislich ist es wirklich ein Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass die Firma den LKW stellt, die Möbel auseinander schraubt, das ganze Gedöns drei Treppen runterschleppen und in der neuen Wohnung wieder zusammenschrauben muß. Ich hoffe, das wird die angenehmste Umzugsaktion meines Lebens. Bis vor kurzem hatte ich das große „Glück“, mindestens einmal pro Quartal irgendjemanden in meinem Freundes und Bekanntenkreis beim Umzug helfen zu können. Gut, man könnte darin auch das Gute sehen und sagen, ich müsse doch froh sein, in München soo viele Freunde zu haben. Aber wenn man das 5 Mal eine Waschmaschine vom 5 Stock ohne Lift in einen zu kleinen Lieferwagen gewuchtet hat, dann ist man bis zum Ende seines Lebens von jedweder Art von Umzugsaktionen geheilt. Auch wenn es danach Freibier und Leberkässemmel gibt.

Nun gut. Ich wollte mit meinem Umzug meinen Kollegen ein Zeichen setzen und gönne mir ganz dekadent einen Umzugsprofi, ohne mein soziales Umfeld mit dem Umzug zu behelligen. Es gibt zwar auch schon traurige Stimmen, die es bedauern, dass ihnen somit das soziale Event genommen wird. Das sind aber erstaunlicher Weise nur Frauen. Ob es daran liegt, dass dies nicht unbedingt die Träger für Schrankwände und Kühlschränke sondern für die leichten Kisten mit den Kuscheltieren sind?

Aber allen, die mir und Susanne „gerne“ geholfen hätten sei versichert, dass wir dennoch mit ihnen eine Einweihungsparty machen werden. Allerdings erst wenn wir die Küche bekommen haben. Aber auch das wird kein Problem werden. Auch hierfür haben wir uns professionelle Hilfe geholt. Diese allerdings noch oldschool mäßig offline. Da kannte ich my-hammer noch nicht. Aber beim nächsten Mal!

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