Ich weiss nicht, wie es Dir, lieber Leser geht, aber in den letzten Wochen und Monaten habe ich immer mehr das Gefühl, dass diese ganze Web 2.0 Sache und hier insbesondere die Social Communities einen neuen Erwartungsdruck beim Internetnutzer aufbauen und die Beschläunigung der sowieso immer schnell lebrigen Welt (nicht zuletzt durch die Errungenschaften des Internets wie E-Mails oder diverser Messanger Dienste) eine neue Dimension annimmt. Klar, man bräuchte ja nicht mit zu machen und sich bei myspace (um die wohl bekannteste Plattform zu nennen)  und Co. anmelden. Aber zumindest in meinem Umfeld bekomme ich immer mehr das Gefühl, wer nicht in einer sozialen Online Gemeinschaft unterwegs ist und dort sein Profil mit viel Liebe und damit hohem Zeitaufwand pflegt, der gilt im Internet als nicht vorhanden.

Bisher lief ich noch ganz gut mit meinem Xing.com Profil, das auch wirklich ganz sinnvoll für meine tägliche Arbeit ist. Ich glaube wirklich jeder, der irgend etwas mit Internet Marketing in Deutschland zu tun hat, ist hier vertreten und kann dort gefunden werden. Als Xing.com noch als openBC startete war das viel besser, da hier wirklich nur „Entscheider“ unterwegs waren, die einen nur kontaktierten, wenn man sich eh schon kannte und nun so immer auf den Laufenden bleiben konnte, was sich in den Vitae der diversen Branchenkollegen so tat/tut. Aber seit einiger Zeit wird man auch hier von immer mehr – ich will es mal seltsames Volk nennen – Menschen kontaktiert, deren Daseinsberechtigung in dieser Community meines Erachtens mehr als fraglich ist. Besonders gelungen fand ich einmal ein MädelAnfang zwanzig (so schien zumindest das Foto dieser wirklich adretten jungen Dame) , die mit mir geschäftlich in Kontakt treten wollte und die irgendwas im „Modelbusiness“ zu bieten hatte. Aha, was könnten wir zwei beiden hübschen Business technisch auf die Beine stellen. Sollte ich ihr als Online Marketing Fuzzi Ratschläge geben, wie sie ihre Webcam für ihre Lifestream Stripshows am besten platzieren sollte, um so den höchsten cost on investment zu erzielen? Oder wollte mir die fesche Jungunternehmerin offline – um nicht zu sagen IRL – individuell auf mich zugeschnittene Serviceleistungen anbieten? In gehobeneren Kreisen wird diese besondere Dienstleistung, glaube ich, Escortservice genannt. Ich werde es nie erfahren, da ich die gute Frau nicht als Kontakt akzeptiert habe. Was ich mit dieser Geschichte sagen will, selbst bei einem auf Wirtschaft und Beruf ausgelgtem Social Network kann man unangenehm belästigt werden.

Aber ich schweife ab. Seit (gefühlten) Anfang letzten Jahres spriessen aber täglich immer mehr von diesen Communities aus dem Boden und irgendwie wird es erwartet, dass man am Besten in allen dieser Netzwerke vertreten ist. Was im übrigen eine Sache der Unmöglichkeit ist. Mein geschätzter Kollege und Sitznachbar im Büro hat da allerings eine gewisse Genialität entwickelt. Ich glaube, es gibt kein Netzwerk, in dem er nicht mit einem dicken Profil von sich und einer unmenge fescher Fotos vertreten ist. Zu allem Unglück lädt er mich auch gleich immer in die neu von ihm entdeckten Neztwerke ein. Ich frage mich immer, wann pflegt er all diese Profile? Ich kann doch nicht den ganzen Tag vor dem Monitor sitzen. Robert kann…

to be continued…

(ich liege im Bett und tippe wohl zu laut (ich bin eben ein sehr energischer Mensch) und Susanne will endlich schlafen. Als einfühlsamer Bettgenosse gehe ich natürlich auf die Wünsche meiner müden, aber dennoch besseren Hälfte ein. Schade, ich wollte eigentlich alle Profile meiner mittlerweile illustren Social Communities Mitgliedschaften aufzählen, damit Ihr alle einaml draufklicken könnt, so dass auch bei mir endlich mal etwas in den diversen Accounts ins Laufen kommt. Ich werde die Liste demänachst nachreichen. Bis dahin: Gute Nacht!)

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